01.05.2011

Pressemitteilung Maikäfer flieg

Seit Ende April sind sie schon unterwegs, die gelblich braunen, pummeligen Maikäfer, die es nach einem Lied vom Reinhard Mey eigentlich gar nicht mehr geben dürfte. Doch viele Gartenbesitzer wissen, dass der Maikäfer nicht nur keine bedrohte Tierart ist, sondern massenhaft auftreten und große Schäden an Pflanzen anrichten kann.

Der Feldmaikäfer, wie er genau heißt, und sein nachher Verwandter, der Waldmaikäfer, treten in 3-4 jährigen Zeitabständen gehäuft in Erscheinung. Je nach Witterung krabbeln die Käfer Ende April/Anfang Mai aus ihren Überwinterungsverstecken aus dem Boden. Scharenweise fliegen sie ihre bis zu 100 m entfernten Fraßziele an. Bevorzugt werden die Blätter von Eichen, Buchen, Birken und Kastanien, weniger die von Ziergehölzen und Obstbäumen.

Die weitaus größeren Schäden aber richten ihre Larven, die bekannten Engerlinge an. In ihrer 2-3 jährigen Lebenszeit fressen diese enorme Mengen an Wurzelgeweben. Befallen werden praktisch alle Gemüsearten, aber auch Erdbeeren, Stauden und andere Zierpflanzen.

Das Maikäferweibchen lebt nur etwa 8 Wochen, kann in dieser Zeit aber bis zu 3mal 10-40 Eier im Boden ablegen. Bevorzugt werden Stellen, die bewachsen sind und eine hohe Wärmeabstrahlung besitzen.
Etwa 40 Tage nach der Eiablage, also ab der zweiten Junihälfte, schlüpfen die ersten Larven und beginnen ihre Fraßtätigkeit zunächst an Pflanzenresten und später an den jungen Wurzeln. Sie leben 2-3 Jahre im Boden weiter und häuten sich in dieser Zeit zweimal.

Wenn es kalt wird, kriechen sie bis zu einem Meter tief in den Boden hinein, um dort zu überwintern. Strenge Winter schaden ihnen also nicht. Auch auf ihrer Nahrungssuche können sie bis zu 4 Meter weit wandern.
Im Sommer des dritten, manchmal auch erst des vierten Jahres, verpuppen sich die Engerlinge. Nach etwa zwei Monaten schlüpfen die Käfer, die dann als erwachsene Tiere in ihrer Erdhöhle überwintern.
So groß die Schäden durch die Engerlinge sind, so schwierig ist auch ihre Bekämpfung. Im Forst wird der Käfer großflächig mit einem Pflanzenschutzmittel bekämpft. Es gibt auch Versuche, ihn und den Engerlingen mit Pilzsporen zu Leibe zur rücken.

Gegen den Feldmaikäfer in unseren Gärten aber gibt es kein zugelassenes Pflanzenschutzmittel. Und die natürlichen Feinde der Engerlinge wie Krähen, Maulwurf oder der im Garten eher seltene Fuchs und Dachs sind auch keine Alternative.

Was bleibt, ist das Umgraben und Absammeln der Engerlinge oder das rechtzeitige Abdecken der Beete mit Fliegenschutznetzen, um die Eiablage zu verhindern. Auch häufige Bodenbearbeitung ab Mitte Juni stört die Entwicklung der Larven. Nicht bewiesen ist, dass Knoblauchgeruch die Maikäfer vertreibt. Ein Versuch ist es aber wert. Wir haben ja kaum etwas anderes.

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371 501-582.

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